Die orthodoxe Marinekathedrale von St. Nikolaus ist die optische und geistliche Dominante von Karosta, die im grellen Kontrast zu den benachbarten Blockwohnhäusern steht.
Als in 1901 der Bau der Kathedrale angefangen wurde, nahm bei der feierlichen Grundsteinlegung auch der russische Zar Nikolaus II mit seiner Familie teil. Die Kirche ist nach dem Prinzip der orthodoxen Kirchen Russlands im 17. Jahrhundert entworfen und gebaut – mit einer zentralen und vier seitlichen Säulen.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden viele Kirchengegenstände wie Glocken und Ikonen nach Russland ausgeführt. Den Rest plünderten Soldaten der deutschen Besatzungsarmee aus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die sowjetischen Besatzungsstreitkräfte in der Kathedrale einen Sportsaal, ein Kino und einen Gesellschaftsraum für Matrosen und Soldaten eingerichtet. Um die hervorragende Akustik zu dämpfen, damit die Zuschauer Tonfilme besser hören konnten, wurde der zentrale Dom zubetoniert.
Im September 1991 wurde die Kathedrale von den Streitkräften verlassen, und schon im Dezember desselben Jahres wurde in der zurückgewonnenen Kathedrale der erste Gottesdienst gehalten.