Die St.-Anna-Kirche ist das älteste Gotteshaus von Liepāja, das bereits 1508 erstmals in Schriften erwähnt wurde. Ursprünglich war das ein Holzbau, doch im Laufe der Zeit wurden sowohl die Kirche selbst als auch ihr Turm mehrmals umgebaut.
Die heutige Gestalt erhielt die Kirche, als sich der bekannteste Architekt von Liepāja Paul Max Bertschy an den Umbau machte. Am Anfang (in 1889) wurde der Kirchenturm und erst danach (1893) das Gebäude selbst umgebaut. Wenn man aufmerksam hinguckt, kann man den unterschiedlichen Farbton der Ziegelsteine erkennen, was vom Bau der Kirche in zwei Etappen zeugt.
Nach der Erhöhung des Kirchenturms ist die St.-Anna-Kirche das höchste Gebäude in Liepāja. Man kann den etwa 60 m hohen Kirchenturm auch hinaufsteigen, um durch die kleinen Fenster die Stadt von oben zu betrachten.
Das wertvollste Juwel der Kirche ist der vom deutschbaltischen Holzschnitzer Nicolaus Söffrens in 1697 gefertigte 9,7 Meter hohe und 5,8 Meter breite Altar. Der Altar ist das größte und künstlerisch wertvollste Barockwerk der Holzbildhauerei in Lettland.
Die St.-Anna-Kirche kann auch auf ihre Orgel stolz sein, die nach der Skizze des bedeutenden lettischen Komponisten Alfrēds Kalniņš gebaut wurde. Das ist die drittgrößte Orgel Lettlands nach der Orgel der Dreifaltigkeitskathedrale von Liepāja und der Orgel des Doms zu Riga.