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Der Ursprung von Liepāja geht zurück auf das 13. Jahrhundert, als zwischen dem See und dem Meer am Fluss Līva das Livendorf entstanden ist. Der Name Livendorf wurde in Schriften zum ersten Mal am 4. April 1253 eingetragen.

Das Stadtrecht wurde Liepāja am 18. März 1625 vom Friedrich Kettler, Herzog von Kurland, erteilt. An diesem Tag jedes Jahr feiern die Liepajaner den Geburtstag der Stadt.

Währen des 17. Jahrhunderts entwickelte sich Liepāja von einem bescheidenen Dorf mit knapp tausend Einwohnern zu einer kleinen Hafenstadt und erlebte ihren Wirtschaftsaufschwung. Danach folgten große Schicksalsschläge – ein ungeheuerlich großes Feuer und Pestausbruch.

Ende des 18. Jahrhunderts erlebte die Stadt mit der Erweiterung des Hafens einen Wiederaufschwung sowie Entwicklung des Handels und des Handwerks. Die Einwohnerzahl erreichte fast fünftausend.

Im 19. Jahrhundert wurde Liepāja von einer unbedeutenden Provinzstadt zum entwickelten Industriezentrum. Mit dem Ausbau der Bahnlinie Liepāja–Romny entwickelte sich die Industrie. Zu dieser Zeit wurde der Grundstein für die Metallbearbeitungstraditionen gelegt, die noch heute in Liepāja lebhaft sind.

In 1899 wurde Liepāja zur ersten Stadt im Baltikum, in der die elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen wurde, und die Straßenbahn ist auch heute ein bedeutendes Verkehrsmittel der Stadt.

Wegen des modernen Hafens, der entwickelten Industrie und der guten Zufahrtswege spielte Liepāja eine wichtige Rolle in den militärstrategischen Plänen Russlands und so wurde die Stadt zum russischen Flottenstützpunkt im Baltikum. Im Frühling 1899 wurde das Bauprojekt zum Bau der Seefestung von Liepāja bestätigt und innerhalb der nächsten zehn Jahre wurde der Kriegshafen mit Festungen rund um die Stadt erbaut, um den Stützpunkt von feindlichen Angriffen zu schützen.

Im November 1908 – knapp 10 Jahre nach dem Bau – wurde die Festung von Liepāja beseitigt, als zugegeben wurde, dass das ein strategischer Fehler war. Ein Teil der Kanonen wurde demontiert und zur Festung Kaunas in Litauen transportiert, ein anderer Teil wurde umgeschmolzen. Um die Festung zu zerstören, wurde sie zweimal gesprengt. Bis heute sind die noch nicht vollständig gesprengten Artilleriebatterien, unterirdische Bauwerke und Pulverlager erhalten.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Industrie und Transithandel zum Rückhalt des wirtschaftlichen Lebens der Stadt, auch die Textilindustrie hatte sich entwickelt. Der direkte Schiffsverkehr mit New York machte Liepāja zum größten Auswanderungszentrum Russlands. Damals wanderten etwa 50-70 Tausend Menschen via Liepāja aus.

Dann folgte der Erste Weltkrieg, der in Lettland am 2. August 1914 mit dem Beschuss des Liepāja Hafens anfing. Im Mai 1915 wurde Liepāja von Landstreitkräften besetzt. Ende des gleichen Jahres waren in Liepāja nur noch 43 600 Einwohner geblieben. Damals herrschten in Liepāja deutsche Besatzungskräfte, Armut und wirtschaftlicher Verfall.

In 1918 wurde die Unabhängigkeit Lettands verkündet. Als 1919 nach dem Putsch der deutschen Armee die provisorische Regierung Lettlands auf dem Dampfer “Saratov” im Hafen von Liepāja Zuflucht fand, wurde Liepāja ein halbes Jahr lang zur Hauptstadt Lettlands.

Nach dem Krieg hatte die Wirtschaft der Stadt einen heftigen Einbruch erlitten, aber erholte und stabilisierte sich allmählich. Gleichzeitig blühte das Kultur- und Kunstleben auf – die erste lettische Kunstschule und die Oper wurden gegründet, das bestehende Theater wurde gestärkt, das Konservatorium und Philharmonie wurden gegründet. Ebenso entstanden in der Stadt mehrere neue Schulen. Die Einwohnerzahl erreichte 67 Tausend. Darüber hinaus hatte Liepāja von 1937 bis 1939 eine reguläre Luftverkehrsanbindung mit Riga.

Danach kamen wieder schwere Jahre der Besatzung und Deportation. In Liepāja wurden 15 Tausend sowjetische Soldaten untergebracht, es fand ein unkontrollierter Fluss von sowjetischen Militärpersonen nach Liepāja statt und die Bewegungsfreiheit der Zivilbevölkerung wurde eingeschränkt.

Dann folgten die tragischen Tage der Jahre 1941 und 1944, als ein Teil der schönsten Bebauung in der Stadtmitte zu Trümmern wurde. Die Stadt wurde systematisch und gnadenlos bombardiert. Die einzige Rettung war trübes Wetter, denn dann wurden keine Bomben abgeworfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Zentrum von Liepāja stark zerstört, viele historische und bedeutende Gebäude hatten sich in Trümmer verwandelt, deshalb hat Liepāja heute keine ausgeprägte Altstadt.

Nach dem Krieg wurde die Stadt den Plänen der Sowjetunion untergeordnet. Neue Wohnbezirke, neue Kombinate wurden gebaut, um die volkswirtschaftlichen Pläne zu erfüllen. Während der Sowjetzeit wurde Karosta zu einem geschlossenen Militärgelände, zu dem die Zivilbevölkerung keinen Zutritt hatte.

Die Einwohnerzahl zusammen mit den eingeführten Militaristen überstieg 100 Tausend.

Nach dem Bescheid über die Wiedererlangung der Unabhängigkeit in 1990 fanden Demonstrationen und Streiks statt. Erst am 31. August 1994 wurde der ehemalige sowjetische Kriegsflottenstützpunkt endgültig aufgelöst und die letzten sowjetischen Soldaten verließen Liepāja.

In den nächsten zwanzig Jahren wurde die Stadt allmählich und zielbewusst von dem gefährlichen Erbe der Sowjetarmee befreit – Gebäude wurden renoviert, die Infrastruktur wurde erneuert, die früher geschlossenen Bereiche wurden zugänglich gemacht. Und das alles, damit die Bewohner eine Umwelt für ein bequemes, angenehmes und vollwertiges Leben und eine unternehmensfreundliche Umgebung haben.