Das Gästehaus von Margarete Gertrud Hoyer, der Witwe des Fleisch-Brackierers David Hoyer, oder heute das Interieur-Museum des 17.–19. Jahrhunderts ist eine Erfolgsgeschichte, wie ein bedeutendes Gebäude aus dem kulturhistorischen Erbe von Liepāja und ein nationales Architekturdenkmal seine Wiedergeburt oder Renaissance erlebte und jetzt als eine Museumsexposition für alle Interessenten öffentlich zugänglich ist.
Unter den Stadtbewohnern und -Gästen ist das historische Gebäude schon seit langem durch die historische Tatsache bekannt, dass in 1697 während der Großen Gesandtschaft der russische Zar Peter der Große im Hotel von Frau Hoyer sich aufgehalten hätte.
Im Erdgeschoss des Interieur-Museums des 17.–19. Jahrhunderts bzw. des “Gästehauses von Frau Hoyer” wurde der einzigartige Grundriss aus dem Ende des 17. Jh. wiederhergestellt. Auch nach Jahrhunderten und vielen Umbauten wurden hier wahre Schätze aus dem Ende des 17. Jh. und aus der ersten Hälfte des 18. Jh. entdeckt und hervorgehoben.
Das Erdgeschoss hat nicht nur seine ursprüngliche Raumplanung mit der Kneipe und Wohnräumen von Frau Hoyer wiedererlangt, sondern auch den historischen Mantelschornstein mit Brotbackofen, was den Besuchern eine dem Zeitraum entsprechende Stimmung verleiht.
Nach dem Aufstieg ins Obergeschoss, den früheren Dachboden, gelangen die Besucher in das ehemalige Warenlager, wo man die Fortsetzung der Kneipe erleben und die bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jh. ausgebauten Räume besuchen kann.
Das Obergeschoss des Museums betrifft die Bebauung im 19. Jahrhundert. Hier ist die Familienwohnung des Notars Christoph Wilhelm Stender eingerichtet. Es ist bekannt, dass das Gebäude und die Kneipe ab 1835 Eigentum des Notars Christoph Wilhelm Stender war. Die erneuerte Wohnung mit historischen Tapeten an den Wänden sowie mit der historischen Raumplanung, zu der das Wohnzimmer von Herr Stender, das Kinderzimmer, das Schlafzimmer, die Küche gehören, gibt eine Vorstellung von der Wohnstätte eines wohlhabenden Liepajaners im 19. Jahrhundert.
Das Interieur-Museum des 17.–19. Jahrhunderts bzw. das “Gästehaus von Frau Hoyer” ist das Ergebnis einer jahrelangen, zielstrebigen Restaurierung und einer engen Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, dem Museum Liepāja und der Architektin Liesma Markova. Als Interieur-Museum des 17.–19. Jahrhunderts sorgt es für ein Anwesenheitsgefühl, eine historische Stimmung und bietet den Besuchern die Möglichkeit, in eine jahrhundertealte Vergangenheit zurückzukehren.